Hélène Binet

Hélène Binet

„Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.“

Von Robert Capa stammt diese „goldene Regel der Reportagefotografie“. Vielleicht hat er sie ja tatsächlich so gemeint, wie sie hinlänglich verstanden wird: nämlich als räumliche Abstandsregel. Für mich hat sie mittlerweile eine übertragene Bedeutung gewonnen. Eine, die mir heute beim Besuch der Ausstellung „Dialoge, Fotografien von Hélène Binet“ wieder sehr deutlich vor Augen geführt wurde. In positiver Formulierung: Wenn Deine Bilder gut sein sollen, musst Du involviert sein. 

 

15-08-30 - PaD - 17

 

Hélène Binet ist eine Schweizer Fotografin, die sich dem Thema Architektur verschrieben hat. Sie arbeitet eng mit Architekten zusammen und häufig auch in deren Auftrag. Dabei dokumentiert sie nicht nur deren Arbeit, sondern transportiert den Geist, den Charakter und die Atmosphäre in ihre Bilder. Es sind nicht nur Bilder von Entwürfen, Gebäuden und Details, in ihren Bildern gewinnt der Eindruck, den die Fotografin in sich verspürt Form und Gestalt. Peter Zumthor, Architekt und einer der künstlerischer Partner von Binet,  schreibt: „Ich betrete einen Raum, und im Bruchteil einer Sekunde habe ich bereits ein Gefühl dazu.“ (aus dem Ausstellungskatalog). Es ist dieses Moment, das Hélène Binet aufnimmt, ihm nachspürt, und in ihren Bildern dem Betrachter zugänglich macht.

Nicht oft habe ich bei Architekturfotografie das Gefühl, dass der Fotograf nah dran war. Bei Hélène Binet war es im Bruchteil einer Sekunde vorhanden.

 

dialoge 
fotografien von hélène binet
noch bis 26.10.2015 im bauhaus archiv berlin

 

Kurzportrait Hélène Binet
Lecture on Composing Space

Jürgen

Ich bin gelernter Physiker und arbeite als Projektmanager und Berater. Mit meiner Familie lebe ich in Berlin und genieße dort die lebendige Atmosphäre. Die Kamera ist mein Mittel um Ausdruck zu suchen und Balance zu finden.

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