Terrain vague – erster Dummy

Terrain vague – erster Dummy

Juhuuu…. ein erster Dummy.

Es ging nun dann doch recht schnell von der Hand. Offenbar hingen die Bilder ausreichend lange an der Wand um auszureifen. Der erste Dummy steht nun. Meine Vorstellungen gingen in Richtung 20×25 (Format 4×5) für das Buch und durchgehend 3×2 quer für die Bilder darin. Ließ sich auch durchhalten. 

Wie bereits bei den Zwischenräumen, vielleicht auch bei der Randzone leitet mich in der übergreifenden Formgestaltung dann doch ein musikalischer Gedanke. Vielleicht ist’s auch ein poetischer. Jedenfalls atmet es. Mal länger, mal kürzer, mal schneller, mal ruhiger. So ähnlich wie Sätze einer Sonate, einer Suite, einer symphonischen Großform. Ich glaube, das musikalisch-kompositorische Denken bestimmt immer meine Formen. Auch wenn ich schreibe. Es hat einfach auch etwas körperliches. Etwas, das atmet und pulsiert. 

 

Zum Inhalt:

Thema ist Landschaft. Thema ist aber auch Wahrnehmung. Und Thema ist bei mir immer auch Konstruktion von Wirklichkeit. Das bringen die Bilder aber nicht alleine. Thema Landschaft schon. Auch Wahrnehmung. Aber der konstruktivistische Punkt, der benötigt mehr Text. Da arbeite ich nun dran. Stellen für textuelle Passagen sind im Buch noch leere Karten. Sie werden nun aber sukzessive gefüllt. Die Herausforderung ist dabei, dass ich weder zum Erklärbär werde, noch etwas zusammentexte, das die Bilder schwächt. Es werden Textfragmente werden; Eckpfeiler sind schon drin (und im Video auch zu sehen). Vielleicht Ausschnitte aus einem imganiären Briefwechsel. Vielleicht kleine poetische Passagen. Sie sollen schon hinreichend Eigenleben entwickeln, durchaus auch von den Bildern emanzipiert – keine Bildunterschriften oder Erläuterungen – sondern eigenständige Gedanken(-fetzen), assoziative Sprachbilder, -klänge. Aber auch nicht nur eine Stimmung ausbreitend, schon mit einem Anspruch an einen Spaziergang durch Landschaftseindrücke (Bilder) und Reflektion über Wahrnehmung und Wirklichkeit (Text) einhergehend. 

 

Mein Ansinnen:

Das Ganze ist work-in-progress. Wenn’s noch nicht fertig ist, warum zeig ich’s dann? Nun, vielleicht bekomme ich Feedback. Zu lang, zu banal, zu farbig, zu… was-auch-immer. Das fände ich sehr sehr schön. Wenn man so – mitterlweile doch ein ganzes Jahr –  an einer Arbeit sitzt und sie denkt, plant, entwickelt, dann fehlt einfach der Abstand. Den haben aber meine Leser*innen. Hoffe ich jedenfalls. Also, wenn ihr das lest und seht, dann schreibt mal, was das bei Euch macht. Gerne auch, wenn ihr es zum zweiten Mal gesehen habt.

Feel also free to share.

 

https://vimeo.com/236578538

 

Viel Spaß. Ich schreibe dann, wenn es ein Update gibt.

 

This Post Has 8 Comments

  1. Imaginärer Briefwechsel – das gefällt mir – habe ich dann die ganze Zeit während des Anschauens schon irgendwie im Kopf gemacht 😉

    Immer mal wieder ein Triptychon gefällt mir sehr gut, mehr Paare fänd ich auch nett. Halt so in v1 noch sehr viel weiß und leer, klar.

    Gefühlt hätte ich Fotos links und weiß und/oder Text rechts – kann Dir nicht sagen, warum.

    Und ich hab gekichert, als Du das eine Blatt nicht aufgefaltet gekriegt hast 🙂

    1. Danke schön, erstmal. Das mit den Paaren habe ich auch schon gedacht… das nehme ich mal auf die Liste.

      Spannender aber: tatsächlich Bilder links und Text/leer rechts? Unerwartet das kommt (würde Meister Yoda sagen 😉

      Das finde ich ausgesprochen … inspirierend. Nein, nicht dass ich das gleich mache; aber: die Sache mit der Balance „Text <-> Bild“ ist nicht trivial. Eine „gewohnte Leserichtung“ dabei zu durchbrechen und dadurch Intervention („aufgemerkt“ 😉 ) zu schaffen, ist dabei ein guter Gedanke.

      Es würde mich wirklich interessieren, was Dich beim kucken zu der links-rechts-Positionierung gebracht hat.

      Merci beaucoup 🙂

  2. Vielleicht kam das nach dem ersten Triptychon, daß mein Auge meinte, es wolle weiter von links nach rechts gucken … und Paare schaut man ja auch von links nach rechts … oder? Hm.

  3. Und überhaupt – man liest doch immer (meist ;-)) von links nach rechts! So. Geklärt. 😉

    1. Das stimmt, das ist gar nicht die abendländische Leserichtung. Es ist mehr eine Konvention, dass Bilder rechts stehen. Nicht immer, aber wenn sie es nicht tun, dann bedeutet es immer irgendwas. Wie auch immer, es ist ein wichtiger Punkt. Und mir nicht aufgefallen.
      Insofern; Danke schön 🙂 und
      viele Grüße aus dem regnerischen Berlin. Jürgen

  4. Ich habe gerade mal meine issuu’s durchgeguckt – wenn Du mich gefragt hättest, hätte ich gesagt, ich mach Fotos immer links. Tatsächlich aber hält es sich die Waage.
    So ist das, wenn man eine Konvention gar nicht kennt bzw. wahrnimmt … dann regiert die Intuition. 🙂
    Grüße aus der Stadt des Tages der Deutschen Einheit 😉

  5. Lieber Jürgen,

    leider nimmt es vom Eindruck, wenn ich immer erst für die Schrift reinzoomen muss und dann wieder rausfliege. Der Effekt, dass die 3. Seite erst verdeckt den Text zeigt und dann zu öffnen ist und das Trio frei gibt — ist stark!

    Die vergessenen Schätzchen, die so unterschiedlichen Landschaft rund um Berlin, ….. die Natur, die sich die restlichen Spuren von menschlicher Anwesenheit wieder holt, hast Dazu gut gefasst. Aber meine Topps – die Bilder mit dem Blick durch die verschlossenen Zäune in eine weite Landschaft dahinter.

    LG Kerstin

    P.S. Die Themen Kulturlandschaft, Wildnis, Zivilisation, Natur in der Architektur – starke Schwerpunkte.

    1. Liebe Kerstin,
      danke schön. Das ist nochmal eine andere Sicht.

      Im Moment bin ich gar nicht sicher, ob die Texte überhaupt zwischen die Bilder kommen. Eventuell gibt’s auch einen separierten Textteil. Gerade wenn es Gedankenfetzen sind, die zwar zum philosophischen Hintergrund gehören, aber nicht unmittelbar mit den Bildern interagieren. John Gossage hat tolle Bücher gemacht, bei denen die Texte auch separat waren. Ist auch wichtig dort für eine „ungestörte Wirkung“ der Bilder. Das beschäftigt mich zur Zeit. Und die lasse ich mir. Ich glaube es kann gut werden. Muss aber noch ein wenig in mir wirken.

      Ist halt auch immer wieder eine schwierige Frage, die Sache mit den Texten in Fotobüchern.
      Meine Topps sind übrigens die „Dschungelbilder“ am Ende. 🙂

      Danke schön und LG an den Rhein 🙂
      Jürgen

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