Was steckt eigentlich hinter der abnehmenden Fähigkeit auf eine produktive Art gesellschaftliche Auseinandersetzungen zu führen? Ist es das krampfhafte Festhalten am je eigenen Standpunkt als Pol der Wahrheit? Ist es die psychosoziale Mechanik der Diskurse auf sozialen Plattformen?
Ich denke es ist das Wegducken vor der Erkenntnis, dass es keine einfachen Antworten gibt. Die Resignation vor der Komplexität der Diskursgegenstände. Könnte der Weg in die Gestaltung einer Zukunft vielleicht mit der Anerkennung der Widersprüchlichkeit des Miteinanders und dem Aushalten von Ambiguitäten beginnen?
Markus
17 Okt. 2025Ich stimme dir zu – das (in Bayern) so oft zu hörende „De miassad’n einfach“ – die müssten einfach – spiegelt die Sehnsucht nach einfachen, eindeutigen Lösungen wieder, und das Abschieben der Verantwortung auch für die Lösungssuche an eine wie auch immer geartete höhere Instanz.
Komplexe Probleme erlauben keine einfachen Lösungen, und komplizierte Ansätze wollen viele leider nicht mittragen. Individuelle Denkfaulheit – befeuert von Bier, siehe Stammtisch – hat sicher einen großen Anteil daran. Partizipation, das Gefühl, an der Lösung mitgearbeitet zu haben, könnte einen Weg bieten, schließlich will sich jeder als selbstwirksam erleben.