Digitale Bilder, 2022 – 2023
Non è la realtà und Zeroshift sind Skizzen zu einem aktuellen Projekt. Hier geht es weiter und tiefer in die Bedingungen für Fotografie an sich. Gottfried Jäger, Tim Rautert, René Mägeli, uvam. haben das Feld für die analoge Fotografie beackert. Ich beschäftige mich eher mit der Frage der Bedingungen für die digitale Fotografie. Bzw. allgemeiner für eine digitale Bilderzeugung.
In den beiden Projekten wird der Zusammenhang zwischen Bild und digitalem Datensatz betrachtet. Das Bild erscheint als Abbild der Daten. Das Manipulieren der Daten wird unmittelbar im Bild sichtbar. Das heißt, dass der Zusammenhang Bild – Bilddaten nachvollzogen werden kann. Die daran anschließende Frage, worin der Zusammenhang der Daten mit dem Zustand des Sensors zum Zeitpunkt der Belichtung bestünde, kann so nicht geklärt werden. Denn – und das ist der prinzipielle Unterschied zwischen digitaler und analoger Fotografie – das Speichern des latenten Bilds ist in der analogen Fotografie ein physikalischer Vorgang, kein technologischer.
Im digitalen Bild dagegen ist es erforderlich den Sensor auszulesen, zu digitalisieren, ein Encoding zu generieren und dieses dann als Datensatz zu speichern. Das geht nur technologisch. Ist also vollständig von Soft- und Hardware des Kameraherstellers abhängig. Bei der Digitalisierung von papierbasierten Dokumenten wird der Vertrauenswürdigkeit wegen auf die Authentizität besonders geachtet: entspricht die digitale Version auch wirklich dem papierbasierten Original? Im Prozess der digitalen Bildaufnahme gibt es ein solches „Zertifikat der Übereinstimmung von Sensordaten und Bilddaten“ nicht. Können wir also sicher sein, dass es der „Stift der Natur“ (Talbot) war, der die Bilddaten genau so erzeugt hat?









































