
Von Zeit zu Zeit macht es Sinn sich einen Überblick über das in der Vergangenheit Erreichte zu verschaffen. Ich habe die Zwangspause einer Operation genutzt um mir diesen Überblick zu erarbeiten, den zurückgelegten Weg zu reflektieren und die entlang dieses Weges entstandenen Arbeiten, Serien, auch die Skizzen einzuordnen.
Erstmalig habe ich hier den Versuch unternommen die Arbeiten nicht nur aufzulisten, sondern sie in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Diese Gruppierung bündelt Arbeiten, die einen ähnlichen Charakter haben, ordnet sie thematisch zusammengehörig ein und stellt sie, wo immer das sinnvoll und möglich ist zueinander in Beziehung. Eine chronologische Auflistung ist tendenziell vorhanden, wird aber nicht strikt eingehalten. Am ehesten ist sie innerhalb der Gruppen nachvollziehbar.
Zu jeder Gruppe wird kurz umrissen, was die Arbeiten eint, während den Arbeiten selbst das je Spezifische in einer kurzen Beschreibung vorangestellt ist. Zu jeder Arbeit gibt es drei Bildbeispiele. Sie sind so ausgewählt, dass der zentrale Gedanke der Arbeit in den Bildern nachvollzogen werden kann. Wo es weiterführende Informationen und Bilder im Internet gibt, wird mit einem Link darauf verwiesen. Wo Arbeiten nicht publiziert sind, habe ich auch mehr als drei Bildbeispiele eingefügt.
Begriffliche Klarheit ist mir ein zentrales Anliegen. Sowohl verbal, als auch fotografisch. Begriffliche Unklarheit löst in mir ein Unbehagen, genauer gesagt: ein Unverstehen aus. Wissen und Verstehen sind für mich aber Voraussetzungen dafür, mir überhaupt eine Meinung bilden zu können. Das gehört zu den wesentlichen Faktoren meiner Motivation.
Kunst ist ein großer Begriff. Ein zu großer für das was ich will, was ich kann und was ich dann auch angehe. Er weckt Erwartungen an mich, die ich nicht erfüllen kann und auch nicht erfüllen will. Und die mich am Ende nur lähmen. Ich sehe mich an einem Punkt, an dem ich die Möglichkeit – und unterdessen auch die Fähigkeit – habe mir Gedanken zu Themen zu machen und diesen Gedanken einen visuellen oder auch einen verbalen Ausdruck zu verleihen. Ob das als Kunst betrachtet werden kann ist eher zweitrangig. Für mich ist wichtig, dass ich mir dabei nicht im Wege stehe.
Im Zentrum meines Interesses steht das Bild. Das Bild in seinem Verhältnis zur abgebildeten Welt und in seinem Verhältnis zur Wahrnehmung und Deutung durch Betrachterinnen und Betrachter.
Die thematische Gruppierung dieser Übersicht bewegt sich von einem spezifischen Kontext, der Selbstreflexion, über die Beschäftigung mit der Welt, hin zu den eher medienreflexiven Fragestellungen. Dieser Bogen folgt meiner Entwicklung, beginnend mit dem Jahr 2015, dem Eintritt in die Klasse Michalak und endet mit einem Ausblick auf aktuelle Projekte und vorläufige Überlegungen.
Für die Unterstützung, Inspiration und Begleitung auf dem zurückgelegten Weg gilt Thomas Michalak ein besonderer Dank. Er hat mir viele Richtungen gezeigt und mir trotzdem immer die Entscheidung überlassen, welche ich einschlagen wollte. Das macht einen großartigen Lehrer aus.
Berlin, im Februar 2023
