Ansatzweise

Ansatzweise

Ist das Schreibmüdigkeit oder eine Schreibblockade? Ist das ein zuviel an Arbeit oder ein zuviel an Trägheit? Ist es nur mangelnde Konzentration oder tatsächlich ein kreatives Loch? Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es aber auch egal. Ich will da raus. Und das versuche ich nun (erneut).

Nach dem Umbau der Website vor einigen Tagen soll nun auch ein erster neuer Beitrag werden. Ein bisschen Rückschau auf den ausgehenden Sommer. Was ist also passiert?

Ich war viel unterwegs, habe auch fotografiert, aber schon irgendwie ein wenig suchend. Nach Terrain vague habe ich ein wachsendes Bedürfnis nach nicht-dokumentarischen Ausdrucksformen. Nach einer Fotografie, die wieder mehr Fragen als Statements hinterlässt. Die Wolken gehören sicher auch dazu, aber die habe ich nun erstmal weggelegt. Sie sind mir als Sujet zu eng. Sie werden möglicherweise in zukünftigen Arbeiten mit auftauchen, – gerne, ich mag sie ja, diese Bilder. Sie werden aber wahrscheinlich nicht als Hauptakteure, und ganz sicher nicht als monofokaler Gegenstand, gar als Typologie erscheinen. Sie werden wohl eher Unterstützung von assoziativen Momenten in einem größeren Kontext eine Rolle spielen. 

Vor einigen Wochen ist dann wieder das Lensbaby vor mir aufgetaucht. Das habe ich mir vor einigen Jahren mal gekauft, damals viel ausprobiert, aber nicht ausgebaut. Und nun ist es wieder da und begleitet mich seit einigen Wochen. Und es entstehen diffuse Ideen und Überlegungen…

Unter anderem habe ich es in Amsterdam dabeigehabt. Dabei sind eine ganze Menge von Bildern entstanden, die eine bestimmte Grundstimmung haben. Das könnte wohl eine Arbeit werden. Nicht über Amsterdam, eher etwas Narratives, etwas „Erzählerisches“. 

Als Studie habe ich mir vor einigen Wochen eine Biografie über Paul Celan fotografisch angeeignet und eine Sequenz daraus gebaut. Als stilistische Anmutung könnte das durchaus einen Weg weisen. In jedem Falle mal ein Ansatzpunkt weiter zu machen. Und … hier auch weiterzuschreiben. 

 

Studie nach Motiven der Biographie „Paul Celan – Dichter ist, wer menschlich spricht“ von Ulrich H. Kasten (SWR, 2014). Musik: Astor Piazzola – „Tristezas de un Doble A“.

This Post Has 2 Comments

  1. Deine Amsterdam-Bilder, die ich bisher sehen durfte, haben mir sehr gut gefallen. Sie haben mich gleich gefangen genommen und mich in eine Stimmung versetzt, die ich nicht unbedingt in Worte fassen kann. Die Bilder waren bewegt und dann auch wieder nicht, sie hatten etwas Geheimnisvolles und dann auch wieder eine Klarheit. Gern mehr davon!

    Sonnige Grüße von der Bucht
    Bianca

    1. Hallo Bianca, das ist sehr schön und nett. Das freut mich.
      Sie liegen nun seit 6 Wochen ausgedruckt auf dem Schreibtisch. Ja, mit 224 Bildern vielleicht ein wenig zuviel. Aber ich will das schon legen um zu spüren, welche Bilder mit welchen funktionieren. Und dann wird’s wohl ein Buch geben. Denke ich. Wenn ich dann mal dazukomme… 😉
      Schöne Grüße aus Friedenau.
      Jürgen

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