Wir wechseln mal zu helleren Klängen. Obgleich keine muntereren. Dafür ist’s eben auch Winter. Oder wenigstens Spätherbst.
Das 3. Klavierkonzert ist das letzte Stück, das Bartók vor seinem Tod komponiert hat. Und tatsächlich ist es rein formal auch unvollendet. Tibor Serly, einer seiner Schüler, hat die letzten Takte nach Bartóks Tod in New York noch ergänzt nebst einigen Anweisungen zu Artikulation und Dynamik. Uraufgeführt wurde es von György Sándor, einem weiteren Schüler. Gewidmet ist dieses Klavierkonzert seiner Frau Ditta Pásztory-Bartók. Bartók plante es als Geburtstagsgeschenk, sie ahnte wohl nichts davon – und konnte oder wollte es nach seinem Tod nicht mehr aufführen.
Das 3. Klavierkonzert ist so ganz anders, als frühere Bartókwerke. Insbesondere solche für Klavier. Bartok hat das Klavier immer auch als Schlaginstrument, als chromatische Perkussion behandelt, eine Behandlung, die in diesem Klavierkonzert völlig fehlt. Es ist weich, melodiös, pastoral, in einem naturalistischen nicht in einem kirchlichen Sinne. Auch wenn der zweite Satz die Bezeichnung Adagio religioso trägt.
Bartóks 3. Klavierkonzert in einer Aufnahme (hier auf Youtube) mit András Schiff und Iván Fischer, zwei Ausnahmemusiker, die viel zusammen erarbeitet haben.