33 Grad, das war die Temperatur vor vier Wochen. Zugegeben, irgendwo zwischen Wien und Bratislava. Aber so unterschiedlich stellen sich die Klimazonen zwischen Berlin und Wien auch nicht dar. Wohl aber die vergangenen vier Wochen. Elf Grad hier nun. Ein frösteliger Unterschied. Es sind aber nicht nur die Temperaturen, die sich geändert haben. Auch das medial transportierte Infektionsgeschehen. Die arbeitsbezogene Isolation. Beide wieder auf unangenehmem hohem Niveau. Und die Fotografie, die verhält sich in etwa wie die Temperaturen. Das ist das erste Bild seit meiner Rückkehr.
Ich habe ein neues Hobby: ich lasse mir nun Masken mit Fotos machen. Das wirkt sich ein wenig auf die Haltung aus, in der ich – selten genug – das Haus verlasse. Die innere und, so meine ich, die äußere. Ich komme mir fast wie ein Werbeträger in eigener Sache vor. Vielleicht sollte ich mal eine Maske mit meiner Blog-URL machen lassen…
Übermorgen bin ich wieder unterwegs. Tagestrip, versteht sich: die Infektionszahlen sprechen schließlich gegen einer Beherbergung. Hannover. Ist auch nicht weit genug für eine Übernachtung. Ich habe erst gezögert. Aber die Umstände wollten es. Und … dort gibt es leckeres Brot, von dem ich wieder ein paar Kilo mitnehme. Wer weiß, wie sich die Reisetätigkeit in den nächsten Wochen darstellt. Berlin ist eine Bäckerwüste.
Merkwürdig, irgendwie. Man richtet sich im Kämmerchen ein und mag selbiges auch gar nicht wieder verlassen. Und doch hält man’s nicht wirklich aus. Wozu auch ins Büro fahren, wenn dort ohnehin niemand arbeitet. Die letzten zwei Male war ich praktisch alleine. Das ändert eigentlich nur im Raumempfinden was. Das Sozialverhalten ist praktisch wie hier im Homeoffice.
Markus
19 Okt 2020„Das Sozialverhalten ist praktisch wie hier im Homeoffice.“… und ich empfinde es ehrlich gesagt als gar nicht so schlimm (das liegt aber auch daran, dass meine Pendelstrecke sehr weit ist). Am meisten leidet durch mein Homeoffice tatsächlich die Fotografie – wo ich früher in einer Millionenstadt (München) flanieren konnte, bin ich jetzt auf eine Kleinstadt (Bad Reichenhall) zurückgeworfen, aber ohne dass sich gleich Szenerien in Mahler-Qualität anbieten würden.
Sei’s drum, ab Morgen gibt’s hier einen teilweisen Lockdown – die Wirtschaft soll geschont bleiben, na ja, die Gastwirtschaft nicht, mal sehen ob die Straßen so leer werden wie im März/April. Dafür sind wir endlichmal bundesweit Spitze, weil unsere Feierbiester* endlich gezeigt haben, wozu sie in der Lage sind!
* das ist zumindest die Annahme unseres sehr verehrten Herrn Ministerpräsidenten
Jürgen
20 Okt 2020Feierbiester … was für ein Wort… kannte ich nicht und habe mich von Google aufschlauen lassen 😉
Die Sache mit dem Sozialverhalten ist halt: auch wenn ich derzeit im Büro bin und Sozialkontakt suche, bin ich auch dort auf Teams und Telefon angewiesen. Daher: kein wesentlicher Unterschied. Außer, dass ich natürlich 10km geradelt bin an dem Tag. Was ja nicht schlecht ist – obgleich wetterpsychologisch eine Hürde.
Die Spitze teilt ihr euch übrigens mit Delmenhorst ganz im Norden. Und wenn ich die Situation hier in Berlin betrachte, ich glaube selbst im bürgerlich-gemäßigten Schöneberg sind wir schon an die 100/100.000. Wie auch immer: ich hoffe der Lockdown im Berchtesgardener Land hat nicht allzu unangenehme Auswirkungen.
Martina
20 Okt 2020Feierbiest!
🙂
Was für ein Wort!
Jürgen
20 Okt 2020Manchmal irgendwie spannend, wie Wörter entstehen.
https://sz-magazin.sueddeutsche.de/das-beste-aus-aller-welt/das-beste-aus-aller-welt-77276
Martina
20 Okt 2020🙂
danke für den link