Etappe 2: Le Puy-en-Velay

Etappe 2: Le Puy-en-Velay

Es ist schon ein wenig ernüchternd, das muss ich zugeben.

 

Le Puy-en-Velay (1 von 10)Zwanzig oder mehr Jahre lang war ich nun schon nicht mehr in Frankreich unterwegs. Ich konnte mal ganz gut Französisch. Habe es in der Schule intensiv gelernt. Intensiv heißt: inklusive Geschichte und Erdkunde, teilweise auch Mathematik auf Französisch genießen dürfen. Und ich habe mich vor Jahren auch gut bewegen und vor allem unterhalten können. Nun, positiv ist: ich verstehe sehr viel; negativ: mir fehlt die Übung und der aktive Wortschatz.

So viel zu meinem Part. Der Part der Franzosen ist, dass sie nur wenig Mühe in Verständigung stecken. Sobald klar ist, dass die Unterhaltung aufwendiger wird, wird es recht kühl und einsilbig. Aber, ganz ehrlich, das wusste ich ja schon.

Le Puy-en-Velay (5 von 10)Also: unterdessen sind wir in Le Puy-en-Velay gelandet. Wer nicht weiß, wo das ist: das ist am Unterlauf der Loire, mitten in der Auvergne, inmitten einem wunderschönen kegel-hügeligen Vulkanland.

Ich war hier vor vielen Jahren schonmal, quasi auf Visite, von einem Campingplatz zum nächsten, hier angehalten um einen Café zum Frühstück zu bekommen, ein Brioche oder Croissant dazu, wobei ich den Café bekam, das Croissant natürlich nicht :-). Ich möge doch zuerst beim Bäcker vorbeigehen und dann den Café bestellen. So wurde ich seinerzeit belehrt. Klaro…

Nun daran hat sich so gar nichts geändert. Es ist immernoch so, dass die Franzosen aber sowas von Geschäftsordnung leben… ausgesprochen konsequent, ausgesprochen klar. Ausgesprochen ausnahmslos. Blos nicht die Dinge vermischen, blos nicht die Strukturen durcheinander bringen. Gegessen wird von 12-14, 14:05 – keine Chance. Hungern. Oder abends dann eben frühestens um 19:30. Aber frühühestens…

Alles fein, solange Du erwachsen bist. Mit einem pubertierenden Kind eher schwierig. Ich will jetzt… und wenn ich nicht bekomme, dann bin ich schlecht drauf. Hörst Du? Schlecht drauhauf. Aber mittlerweile haben wir uns ein wenig an die Regeln und Rituale gewöhnt. Und genießen es einfach.

Le Puy-en-Velay (7 von 10)

Le Puy selbst ist wunderschön. Schmale mittelalterlich anmutende Gässchen. Alles am Hang gebaut und in Richtung der Marienstatue auf einem Vulkankegel. Das Leben pulsiert süd-französisch, die Küche ist rural-artisanal. Es gibt deftiges, Wurst, Käse, Gemüse und vor allem: Linsen…

 

 

 

 

Le Puy-en-Velay (9 von 10)

Das ist ja die Spezialität schlechthin: Die kleine feine grüne Le Puy-Linse. Kennt ihr nicht? Ist sowas von lecker… und ich finde ja: wer grüne Linsen in den Auslagen so anbietet, als seien es Kontaktlinsen beim Optiker… das hat schon Stil. Aber ganz ohne Scherz: das ist schon richtig lecker.

 

 

Und sonst?

Nun, ein paar Tage da, dann geht’s weiter Richtung Millau. Und dann auch mit einem neuen kleinen Beitrag.

Le Puy-en-Velay (10 von 10)