Ich hätte nicht gedacht, dass es eine so große Hürde sein würde. Oder, hab‘ ich’s unbewusst doch gespürt? Ich hab mich lange davor gescheut, das Thema allzu sehr an mich ranzulassen. Nun ist’s doch passiert.
Je länger ich mich mit Natur und Landschaft beschäftige, desto schwerer fällt es mir einen Griff an das Thema zu bekommen. Desto mehr beginnt es aber auch mich zu fesseln. Ausgangspunkt war eine Serie, die ich während dreier Tage im Norden Berlins fotografiert habe. Damit die Bilder nicht einfach nur im digitalen Archiv schlummern und womöglich nie wieder aufwachen, dachte ich: mach doch ein Buch daraus. Oder ein Heft. Oder eine Broschüre. Na jedenfalls etwas, dass man dann drucken lassen und im kleinen Kreis zeigen und vielleicht auch weitergeben kann.
Nun, das Buch ist von der fotografischen Seite soweit fertig. Womit ich mich aber ausgesprochen schwer tue ist, einen Begleittext zu formulieren. Etwas, das hinter den Bildern steht. Oder besser gesagt, was für mich hinter den Bildern steht. Da spielen – soweit weiß ich das nach mehreren Wochen des Sinnierens auch – viele Dinge mit rein: die Stadt und der Naturpark, der in die Stadt reinragt. Ein geschichtliches Moment: hier verlief die Mauer, dahinter das ZK-Rückzugsgebiet über die Waldsiedlung bis zur Schorfheide. Ein wissenschaftliche Neugier auf die Beobachtung von Eiszeitformationen. Auch ein soziales im Sinne eines wachsenden Speckgürtels, der mit der Landschaft konkurriert. Am Ende natürlich ein ästhetisches Moment, weil ich mich einfach davor scheue Landschaft (wie C.D. Friedrich, A. Adams, und so viele andere, auch heute noch) allzu sehr religiös aufgeladen zu betrachten.
Je länger ich darüber lese, desto vielfältiger wird dabei das Thema Landschaft und Natur. Langsam wird mir klar, dass hier doch etwas Größeres vor mir liegt. Etwas, dem ich fotografisch bislang nur mit einem ausgesprochen engen Vokabular begegnet bin; aber auch etwas, das viel Potenzial in sich trägt.
Will sagen: es wird ein größeres Thema, zu dem das Büchlein, das nun zum Druck vor mir liegt, nur ein Auftakt sein kann. Und… schließlich wartet ja auch im Oktober 2018 eine neue Ausstellung auf mich. In diesem Sinne: das Thema geht doch weiter.
P.S.: das Bild da oben oben ist an der Briese aufgenommen. Ein wunderschönes renaturierendes kleines Flußgebiet. Ein ausgesprochenes Fest für Fotografen … und für Bieber :-).
Martina
8 Mrz 2017Ja, das mit den Worten drumherum ist immer sehr schwierig – für mich zumindest auch (deshalb benutze ich auch fast nie die eigenen ;-)).
Das Foto ist wie ein Pastell – wunderschön. (Pastell kommt von pasta, lerne ich gerade)
Jürgen
8 Mrz 2017Echt, von Pasta? Ein Bild wie Pasta.
Cool (:-D)
Ich hab‘ Lust darauf, die Aspekte, die da – obwohl ich Landschaft doch so sehr gewohnt bin (oder auch wir..sind) – so diffus wabern, präzise zu bekommen. Und diese Präzision in Bilder zu überführen. Da hab‘ ich Lust drauf. Ob mir das gelingt? Ob da zwei Jahre für reichen 😉 (ich vermute zweimal eher nein, aber das macht nix. Der Weg ist das Ziel. Irgendwie halt)
Danke schön auch für das nette Lob.