Vision fugitive

Vision fugitive

da ich denke
dass das Wirkliche
in nichts wirklich ist
wie sollte ich da glauben
dass die Träume Träume
sind

Georges Perec, Jacques Roubaud und der Mönch Saigyo

Unruhig war die Nacht – und unruhig war mein Schlaf. Eine schneidende Kälte kam aus dem angelehnten Fenster und ich schreckte immer wieder auf. Irgendwann öffnete ich die Augen und spürte die Schwere eines Traums. Bilder einer längst vergangenen Zeit forderten von mir Aufmerksamkeit.

Sicher gelagert, sorgfältig die scharfen Kanten mit Pappe umwickelt habe ich sie verstaut. Und doch schaffen es Bilder immer wieder vorbeizuziehen. Mich an ihre Existenz zu erinnern. Und in ihrem Kielwasser mit müden Gliedern durch den Tag schwimmen zu lassen.

Von Georges Perec ist „Die dunkle Kammer“, ein Büchlein in dem er 124 Träume festhält. Oder festzuhalten trachtet. Obgleich Träume doch die Eigenschaft haben solange bildhaft zu sein, bis man versucht Worte für sie zu finden. Sobald man versucht sie zu erzählen oder aufzuschreiben verschwinden sie in blitzartig aufsteigendem Nebel.

Ob Perec wirklich Träume beschrieben hat? Ich weiß es nicht. Sicher bin ich mir aber, dass ihm die Distanz zwischen den Bildern und dem Geschriebenen sehr präsent war.

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