die mich auf der Biennale für aktuelle Fotografie im Neckar-Rhein-Raum besonders beeindruckt haben. Von rechts nach links: Iris Sikking, Awoiska v/d Molen und ganz links und ganz hinten Małgorzata Stankiewicz.
Iris Sikking hat die Biennale kuratiert. Ich finde, sie hat eine gute Auswahl getroffen, einen roten Faden dabei nicht nur im Kopf gehabt, sondern auch nachvollziehbar realisiert und an dem Wochenende, an dem wir da waren wirklich gut und konzentriert alle Projekte vorgestellt. Es ist schon so, dass viele Arbeiten erklärbdürftig sind und nicht nur aus sich selbst sprechen, Iris Sikking hat dazu wirklich immer gute Erläuterungen und Einführungen gegeben. Respekt!
Awoiska v/d Molen fotografiert Landschaft. Schon seit Jahren. Sie geht dem in einer besonderen Art und Weise nach. Fühlt sich in eine Landschaft ein. Verbringt viel Zeit auch ohne Fotografieren dort. Ich denke alleine. Manchmal auch über Nacht und – diese Verschmelzung ist das falsche Wort, – aber diese Verbindung, die dabei entsteht, sieht man in den Bildern. Schwarz-Waiß, analog, mittel oder großformatig fotografiert. Langsam vor allem. Thomas Larcher, ein Tiroler Komponist hat sie vor Corona eingeladen in die Tiroler Alpen zu fahren und dort zu fotografieren. Er hat dann die Bilder genommen und ein Musikstück dazu komponiert. Ergebnis: The Living Mountain. In Mannheim waren die Bilder als Fotofilm zu sehen. Allerdings mit Klaviermusik von ihm und nicht mit dem extrakomponierten Stück. Grund: die Uraufführung im Frühsommer 2020 ist coronabedingt verschoben worden und hat erst Ende April 2022 stattgefunden. Zu spät für die Biennale. Trotzdem eine tolle Arbeit.
Malgorzata Stankiewicz hat sich der Todeszonen in der Ostsee angenommen. Todeszonen sind sauerstoffarme Zonen die vor allem durch Algenblüte, genauer gesagt der unkontrollierten Verbreitung von Cyanobakterien zuzuordnen sind. Diese gab es in der Ostsee schon lange, mit der Erwärmung nahmen diese Zonen in den vergangenen Jahren deutlich an Größe und Verbreitung zu. Sie hat Satellitenaufnahmen der Algenblüte genommen, diese in einem Cyanotypie-Prozess auf Naturseide aufgebracht und im Raum schwingend und schwebend aufgehängt. Das ganze auch unter Nachhaltigkeitsaspekten (nachhaltig produzierte Seide, Cyanotypie ist als analoger Prozess am wenigsten umweltschädlich)
Insgesamt eine schöne Schau und ein gutes Wochenende sich diese anzusehen. Und zum Nachsehen auch wirklich gut aufbereitet.