Interdimensionale Konzepte aus dem digitalen Alltag

Interdimensionale Konzepte aus dem digitalen Alltag

Digitalisierung – großes Thema in meinem Kopf, in meinem beruflichen Alltag und, manche der LeserInnen hier werden das wissen, auch in Bezug zur Fotografie – hinterlässt an vielen Stellen ihre Spuren.

Ohne hier tief einzusteigen zu wollen, das kommt in Kürze mal ein wenig ausführlicher, haben wir es grundsätzlich mit einer Verdoppelung der Welt zu tun. Mit der Digitalisierung wechselt unser Tun, Handeln und Erleben von einer realen Welt in eine modellhafte. Eine, die irgendwelche Entwickler für uns vorgedacht haben und in der Regeln existieren, die eben jene Entwickler vorgesehen haben (und nicht jenes höhere Wesen, welches uns mit seinen Naturgesetzen beglückt).

Ich stolpere dabei immer wieder über Phänomene, die mich staunen lassen. So scheint Siri über dem Konzept einer linearen Zeit zu stehen. Anders kann ich ihren Vorschlag beim Öffnen von Safari nicht interpretieren. Allerdings scheint die Faltung der Dimension Zeit nur auf dem ipad stattzufinden. Ein Klick auf den Vorschlag zeigt eindeutig: das Flugangebot ist sowohl in der Eigenzeit des Anbieters, wie auch in meiner nicht mehr verfügbar. Ob Siri hier mal nachzieht? Oder doch Zeitsprünge, -schleifen oder -löcher kennt?

Im Grundsatz nicht viel anders: die Deutsche Bahn. Bislang fuhren wir in einem dreidimensionalen physischen Raumkontinuum. Stiegen beispielsweise in Berlin ein und in München oder wo auch immer aus. Zwischenhalte gab’s dann in Leipzig, Erfurt und Nürnberg (jedenfalls mit dem Sprinter).

Unterdessen hat die Bahn in ihrem Zugdispositionssystem (oder mindestens im Anzeigesystem) auch Tätigkeiten in Räumlichkeiten transformiert. Oder vielleicht einfach eine (oder mehrere) neue Dimension entdeckt. Vielleicht fahren die ICEs nun durch die berühmt-berüchtigte Calabi-Yau Mannigfaltigkeit und entdecken dabei nicht nur „einsteigen!“ als Ziel sondern auch „bitte nicht“ als möglicher Zwischenhalt, vielleicht fährt sie gar an Saiten und Branen vorbei.

Wie auch immer – ich hatte Termine und musste den Zug leider verlassen, bevor er sich mit einem Dimensionssprung zu Zielen aufmacht, die ich auf keiner Karte bislang finden konnte. Oder auch Gott sei Dank. Wer weiß, ob ich sonst hier und heute, bezogen auf ein klassisches Raum-Zeit-Kontiuum, diesen Beitrag verfassen könnte…

Nachtrag 1: in meinen Lesezeichen gibt’s definitiv kein airberlin.com.

Nachtrag 2: wäre doch ein schöner Ausgangspunkt für weitere „Montag beginnt am Samstag“ Geschichten, oder vielleicht auch weitere Sterntagebücher-Abenteuer 😉

Nachtrag 3: Notiz an mich selbst: wieviel Ideologie steckt eigentlich in den Regeln der Modellräume welche eine Digitalisierung aufspannt?

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