Ich habe mich gefragt, was es denn damit auf sich hat, dass seit Wochen keine Bilder mehr entstehen. Egal, ob ich die Kamera bei Einkäufen oder Spaziergängen bei mir trage oder nicht: der Chip bleibt leer.
Der Befragung Ergebnis: es hat mit dem Zweck zu tun, den Fotografie erfüllt. Sie ist für mich ein Instrument um Verbindung zur Welt herzustellen. Um Konzentration in der Wahrnehmung zu schaffen. Was aber, wenn diese Welt sich zurückzieht? Wenn Wahrnehmung zu großen Teilen nur noch eine virtuell vermittelte ist? Keine Begegnungen, keine Erlebnisse, keine Erfahrung; dafür ein kontinuierlich dahinmäandernder Fluss an Nachrichten über Irrsinn und Ausblick zur Lage neben einer Arbeit, die keine Grenze mehr kennt. So stellt sie sich dar, die Situation seit Ende September. Was also fotografieren?
Am besten wir machen‘s wie die Bären: einen Wanst futtern und dann (Corona) einfach verschlafen. Geht halt nur nicht – also letzteres meine ich. Wir können uns ja nicht rausnehmen. Nicht aus dem Arbeitsleben, nicht aus der Familie. Nur, woher dann die Balance nehmen?