Selbstportraits

Selbstportraits

Rüdiger Schestag, Fotograf, Videoblogger und seit Kurzem auch Erfinder der XLAB-Akademie für Fotografie, hat die Kontakt- und Ausgangseinschränkungen zum Anlass genommen kleine Fotoaufgaben zu stellen. Eigentlich spricht mich das nicht so sehr an. Auch, weil so was häufig rein technisch wird und Bilder als Grafiken zur Geltung kommen. Und das ist mir dann doch zu wenig.

Trotzdem fand ich die aktuelle Aufgabe ganz spannend: Langzeitportraits. Also keine Portraits über Monate/Jahre hinweg (finde ich auch total spannend, da fehlt mir aber definitiv das Durchhaltevermögen). Nein gemeint sind Portraits, die mit Belichtungszeiten im Sekundenbereich fotografiert werden. Ich hab das mal zum Selbstportrait umgewidmet, auch, weil ich mir selbst recht einfach die Erlaubnis zum Zeigen geben kann.

Spannend fand ich das auch weil mich die Portraits vor dem 30er/40er Jahren durch ihre Präsenz faszinieren. Vor Augen hab ich da immer die Portraits von Narda Vleming, die Eva Besnyö in den 30er Jahren fotografiert hat. Eine meiner Theorien lautet: durch die langen Belichtungszeiten waren die Beteiligten, und damit auch die Fotografierten ganz anders fokussiert und konzentriert. Und dem wollte ich mal nachgehen.

Ich hab selbst mit Belichtungszeiten zwischen 3 und 5 Sekunden fotografiert und einen ND-Filter zum abdunkeln verwendet. Und teilweise die Luft angehalten, aber auch mich bewusst bewegt. Im Ergebnis fehlt mir noch die Präsenz. Da werde ich noch weiter üben. Aber ansonsten find ich sie ganz schön. Hier ein paar Exemplare. Ich werde sie nicht zu Schestag hochladen. Das ist mir ein bisschen zu sehr Contest. Aber hier zeige ich sie gerne.