Strandballett

Strandballett

Ausstellung, Installation, Performance.

All das sind Attribute, die ich den Bildern dieser Serie zuschreiben kann. Eine Ausstellung, die jeder besuchen kann. Man muss nur die Augen aufmachen. Manche Menschen machen das ja auch. (Manche Tiere übrigens auch.) Installation, weil von der See sehr bestimmt am Strand so eingerichtet. Mit jeder anbrandenden Welle, werden die Strukturen angeordnet und miteinander in Beziehung gesetzt. Im Rhythmus der See entstehen Figuren, verändern sich und bilden sich wieder neu. Eine Performance. Und selbst wenn die Strukturen von keinen weiteren Wellen mehr erreicht werden, führen Sonne und Wind das performative Werk fort. 

Das Strandballett bestehen aus 48 digitalen Fotografien von angeschwemmtem Treibgut. Das sind Algen, Seegras, verendete Quallen, Schnecken und Miesmuscheln. Sie werden von der Brandung sanft an den Strand gespült und bilden dort Formationen. Zum Teil isoliert, zum Teil mit anderen Strukturen, die dort schon liegen. Die Fotografien sind alle in Farbe, Hoch- und Querformate wechseln sich in lockerer Folge ab. Das Format ist durchgängig ein 2:3 Verhältnis.  

Die Serie lässt sich als eine Art Re-Enactment dieser natürlichen Performance betrachten. Zu einem bestimmten Zeitpunkt in seiner fortlaufenden Veränderung festgehalten, kann der vergangene Moment wieder in’s Hier und Heute geholt werden. Und doch geht es über die reine Dokumentation hinaus und stellt eine Neu-Installation der damaligen Inszenierung dar. Und mit jeder neuen Präsentationsform verändern sich Inszenierung und die Sicht auf das, „was einmal vor der Kamera war“.