Nach einem Ruhenlassen des Landschaftsthemas für einige Wochen, habe ich mich nun wieder an die Bilder gesetzt. Das vermeintliche Unbehagen über die Bildsprache, die sich in den bisherigen Bildern entwickelt hatte, versucht aktiv am Bildbestand neu zu beleuchten.
Dabei habe ich das was mir in dem Kontext gefiel auf einen Stapel gepackt, das was nicht auf den anderen. Unabhängig von örtlicher oder zeitlichem Zusammenhang einfach Bilder zusammengestellt, deren Bildsprache meinen Vorstellungen nahkommt. Um die farblichen und auch jahreszeitlichen Unterschiede anzugleichen dann als Schwarz-Weiß ausgedruckt. Und so entstand ein erster, ein sehr grober, ein definitiv noch unvollständiger Entwurf zu etwas, das vielleicht doch ein Buch werden könnte.
Ich bin recht überrascht, dass das Gefühl, eine „falsche“ Bildsprache gewählt zu haben, sich aus einer anderen Perspektive doch anders darstellt. Sicher, viele, ja sogar die Mehrzahl der entstandenen Bilder sind zu distanziert. Zu wenig unmittelbar. Aber es sind doch einige dabei, bei denen die Nähe, die ich mir wünsche, entstehen kann. Ich denke, das ist tatsächlich ausreichend um nun gezielt an einem Buch weiterzuarbeiten.
Zunächst müssen die Bilder aber nun erstmal bestehen. Das funktioniert am besten an der Wand im Arbeitszimmer. Wenn ich sie nach einem längeren Zeitraum immer noch toll finde, dann scheinen sie die Hürde genommen zu haben. Gleichzeitig ist die Wand auch ein guter Ort um eine Ordnung der Bilder untereinander zu finden. Ihre wechselseitigen assoziativen Kräfte zu spüren. Auch das funktioniert nicht als Schnellschuss. Auch das muss sich entwickeln. Dauert einige Tage bis Wochen. Aber an der Wand haben sie Zeit. Es werden dann einige rausfliegen, andere kommen hinzu.
Inhaltlich habe ich noch einige Bilder, die eher zivilisatorisches als natürliches darstellen, die ich darin erproben will. Es soll eine Arbeit werden, die sich unsere Umgebung widmet. So wie sie eben ist. Als Mischmasch von natürlichen, technischen, kultürlichen Elementen darstellt. Und es soll eine Form annehmen, die aus vielen nahen Einzelansichten jedem Betrachter ermöglichen soll, sein eigenes Bild der Landschaft zu konstruieren.
Martina
23 Jul 2017Das wird spannend.
Und alleine das Foto der Fotos ist schon ein schöner teaser. Oder gehört auf den Umschlag 😉
Ich stapele auch immer. Lasse liegen. Verteile auf dem Boden. Stapele neu. Über Monate.
Jürgen
23 Jul 2017Oh… das klingt auch nach Prints. Ich finde, Bilder in der Hand zu halten, auf einer großen Fläche auszubreiten, zu verschieben, zu kombinieren, ist ein großes Vergnügen. Eines, das ich mit reinen Monitorbildern so nicht habe. 🙂
Und, stimmt: das dauert.
Ob das Foto der Fotos selbst eine Funktion haben wird? Weiß nicht genau. Peter Puklus hat mal ein Buch gemacht, das eine solche „Hängung“ im Buch abgebildet hat. Leider vergriffen und noch nicht neu aufgelegt.
https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/736x/6c/fe/c3/6cfec34378a5ee6b520195cea0ddcc74.jpg
http://jmcolberg.com/weblog/2012/05/review_handbook_to_the_stars_by_peter_puklus/
Da denke ich auch häufiger drüber nach. Müsste dann halt auch zum Thema und Konzept passen ;-). Der Arbeitstitel ist aber recht fest schon im Kopf. Anfangs war es „Terrain vague“, das steht aber bereits für Großstadtbrachen. Passte nicht und führt auf Holzwege.
Danke schön. Ziel ist: fertiger Dummy bis Ende des Jahres. 🙂
Martina
23 Jul 2017Nachtrag: „Ungefähre Landschaft“ ist auch ein schöner Titel.