Lustig – besser gesagt: bemerkenswert, wie oder woraus manchmal Ideen so entstehen. Schaut Euch mal das nachfolgende Video an (wie so oft bei ARTE, stummgeschaltet):
Zunächst hat mich einfach der Künstler interessiert. Luciano Castelli, der Name klingelte irgendwo, dann der Bezug zu den „Jungen Wilden“ der 80er. Ein Bezug auch zu der Zeit, in der ich nach Berlin gezogen bin.
Dann aber bin ich hängengeblieben an einem schönen Detail der Installation: nämlich einer spezifischen Dreidimensionalität. Ab Min. 3:00 (und dann später wieder bei 5:20) gibt es ein paar Ausschnitte aus einer Ausstellung in Berlin (leider nicht gesehen), in der sich Bilder aus Teilen, die auf Säulen gemalt sind, und anderen Teile die an dahinterliegenden Wänden sind, zusammensetzen. Der Betrachter (ist ja eines meiner Lieblingsthemen: „Kunst wird erst im Akt der Wahrnehmung.“) bestimmt durch seine Position im Raum, was er sieht, die Betrachtung wird zum räumlichen Erlebnis.
Mein spontaner Gedanke war, ob sich ein solches „Verfahren“ (ich nenne es erstmal so) für die „Dissolving Structures“ eignen könnte. Dass die Strukturen so nicht nur eine eigene Dynamik des Zerfalls und der Rekonstitution bekommen, sondern auch eine dritte Dimension, die sie ja als reine Bilder nicht haben. In der Welt, die sie konstituieren, dagegen durchaus.
Etwas, das aus der Flachheit der Wände rauskommt und den Raum einnimmt. Gefällt mir gut, diese Idee. Werde ich mal im Herzen (und natürlich in Notizen und Skizzen) für mich bewegen.
P.S.: Luciano Castelli fasziniert mich auch darüber hinaus. Ich mag diese Art der Malerei sehr.
P.P.S.: Das Titelbild ist ein Screenshot aus dem ARTE-Clip.