Es ist ein bisschen die Zeit der Begegnungen mit der Vergangenheit. Nach King Crimson im Sommer und E.L.O. im September nun die große Victor Vasarely Retrospektive im Städel in Frankfurt.
Begegnung mit der Vergangenheit insofern, als ich durch seine Bilder zu Ende meiner Schulzeit Zugang zu moderner Kunst gefunden habe. Als ich dann in den 80ern in der Haute Provence war, dann auch der Besuch von Gordes, wo er gelebt hat, und wo seine Stiftung seinerzeit noch ein kleines Museum in einem provencalischen Stadthaus betrieben hat. Heute existiert es wohl nicht mehr. Mindestens ist die Stiftung nach Vasarelys Tod geschlossen worden.
Die Ausstellung im Städel zeigt auf zwei Ebenen das Hauptwerk und das Frühwerk, wenn man das so überhaupt klassifizieren will. Es werden Bezüge zum Bauhaus sichtbar (z.B. die Studie mit den rennenden Menschen nach einer Begegnung mit Oskar Schlemmer), kubistische Werke, die von den Kubisten seinerzeit belächelt wurden, die grafischen Studien, die erst durch die aktive (d.h. sich bewegende) Mitwirkung eine ganz eigentümliche Räumlichkeit entwickeln (Kinetische Kunst), bis eben zur Op-Art mit den Formen, die sich in einer Art durch das Gemälde verändern, die das Gemälde quasi in den Raum wachsen lässt.
Victor Vasarely im Städel, noch bis zum 13.Januar 2019. Ich kann es nur empfehlen.